Mit der abgeschlossenen Promotion ist für viele Wissenschaftlerinnen um die 30 Jahre der Punkt erreicht, in dem sie sich gegen eine weitere wissenschaftliche Karriere an der Universität entscheiden und aus dem akademischen Betrieb aussteigen. Für viele Frauen – aber auch ihre Partner*innen und Familien – ist das der Punkt, an dem sie erleben, dass ihre wissenschaftliche Karriere nicht oder nur sehr schwer mit „Familie“ vereinbar ist. Die Gründe dafür scheinen zunächst offensichtlich: Immer wieder umfasst eine wissenschaftliche Tätigkeit auch intensive Arbeitsphasen und in experimentellen Fächern sehr hohe Präsenzzeit wegen der Laborarbeiten. Messzeiten auch abseits der gängigen Regelarbeitszeiten, Konferenzreisen, befristete Arbeitsverträge und berufliche Ortswechsel womöglich mit Auslandsaufenthalten gehören ebenfalls zu den tätigkeitsimmanenten Problematiken.

Dazu kommt, dass der größte Anteil von sogenannter care Arbeit rund um Haushalt, Versorgung und Betreuung von Familienmitgliedern in Deutschland weiterhin von Frauen geleistet wird. So ergibt sich hier im Land – trotz verstärkter Frauenförderprogramme beispielsweise - generell ein geringer Frauenanteil in den höheren Karrierestufen und an den Universitäten im Speziellen eine geringe Anzahl von Professorinnen. Doch Lösungsansätze sind nicht unmöglich. Vorbilder für bessere Eltern- und Teilzeitsysteme zeigen skandinavische Länder. Aber auch Männer, die die Karriere ihrer Partner*innen aktiv unterstützen und sich entschieden haben, ihre eigene Karriere zurückzustellen oder bewusst für eine gemeinsam gestaltete dual career entscheiden, können als Vorbilder dienen und Mut machen.

Dazu hat emergenCITY in Kooperation mit Flow For Life, der TU Darmstadt, dem proLOEWE Netzwerk und dem Forschungsförderprogramm LOEWE die Podiumsdiskussion „Wissenschaft & Familie: Männer sind gefragt!“ am 24. März im Wilhelm-Köhler-Saal der Tu Darmstadt organisiert. Moderiert vom Journalisten Jochen Beyer kommen mit Dr. Franz Baumdicker, Dr. Sebastian Braun und Dr. Florian Kaffarnik drei Väter zusammen, die sich für unterschiedliche Vereinbarkeitsmodelle von Karriere und Familie entschieden haben. Außerdem berichtet Dr. Kim Bräuer von ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu Vätern in Elternzeit. Raum für persönlichen Austausch gibt es bei einem anschließendem Stehempfang.

Eine formlose Anmeldung als Privatperson oder mit Angabe des Arbeitgebers für die Veranstaltung ist erwünscht über flowforlife@emergencity.de. Das Programm und weitere Details zu den Diskussionsteilnehmenden gibt es zur Übersicht in einem Flyer hier zum Download.

Podiumsdiskussion: „Wissenschaft & Familie – Männer sind gefragt!“
Freitag 24.03.2023, 11.30-12.45 Uhr
Wilhelm-Köhler-Saal der TU Darmstadt
Gebäude S1/03 Raum 283