Von Beginn an hat sich emergenCITY für seine Forschung auf die Fahnen geschrieben, Resilienz von digitalen Städten im Zusammenspiel von Technologie mit sozialen, historischen und stadträumlichen Aspekten zu denken. Mit der Mission Heinerblock wird es nun praktisch: Gemeinsam mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt arbeiten emergenCITY-Forschende an der Transformation eines Darmstädter Stadtviertels zu einem sogenannten Heinerblock.

Eine Bürger*innen-Initiative engagiert sich seit Längerem für die Umgestaltung ihrer Nachbarschaft im Lichtenbergviertel nach dem Konzept der Superblocks, das bereits in Barcelona oder Wien erfolgreich umgesetzt wurden. Kernziel eines solchen Superblocks ist es, ein nachhaltigeres Konzept für den Verkehr und die Flächennutzung rund um mehrere benachbarte Häuserblöcke in einem Stadtquartier zu implementieren.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt plant im Frühjahr 2024 die Umsetzung eines verkehrsberuhigten Quartierskonzepts – angepasst an die lokale Darmstädter Nachbarschaft, in der sich Bürgerinnen auch als *Heiner bezeichnen; daher der Name Heinerblock. Es ist ein Kernziel des Konzepts der Stadt motorisierten Durchgangsverkehr im Heinerblock auf ein Minimum zu reduzieren und so Freiflächen zu schaffen. Diese können dann zur Verbesserung des Stadtklimas sowie zur Förderung von Interaktion in der Nachbarschaft beitragen.

Forschende aus den Programmbereichen Stadt und Gesellschaft sowie Kommunikation von emergenCITY begleiten diesen geplanten Transformationsprozess, in dem sie die Umgestaltung untersuchen und mitkonzipieren. Das Lichtenbergviertel wird zu einem Reallabor, in dem von emergenCITY erarbeitete Konzepte in die Praxis übertragen und auch evaluiert werden können. Im Fokus steht dabei die Frage, ob sich ein Zusammenhang von der Struktur eines Stadtquartiers zu seiner Resilienz herstellen lässt.

Konkret steuert emergenCITY rund vierzig energiesparende Sensorboxen bei, die an Straßenlaternen befestigt werden, und Auskunft über - unter anderem - Temperatur, Luftqualität, Lärmbelastung und Flächennutzung geben können. Diese Daten sollen der lokalen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, mit Datenschutz als Leitgrundsatz und ohne die Erhebung persönlicher Daten. Auch an Ideen für die Nutzung der neu entstehenden Flächen im Viertel arbeiten emergenCITY Wissenschaftler*innen mit.

Auf gesellschaftlicher Ebene verfolgt emergenCITY die Frage, wie sich die Umgestaltung eines Blocks zu einem resilienterem Stadtraum gestalten lässt. Unter Berücksichtigung von historischem Wissen und mit Hilfe von innovativen Methoden aus dem Gaming-Bereich dient die Transformation des Heinerblocks als ein Beispiel, um einen generellen Leitfaden zur integrativen und inklusiven Umgestaltung von Quartiers zu klimaadaptiven Stadträumen zu entwickeln.

Weitere Informationen sowie Ansprechpersonen von emergeCITY gibt es auf der Missionswebsite. Außerdem stellt auch die Wissenschaftsstadt Darmstadt die konkreten Pläne für den Heinerblock vor. Auf der Website der Bürger*innen-Initiative präsentiert diese ihre Wünsche für die Zukunft des Lichtenbergquartiers. Eine Zusammenstellung von ersten medialen Reaktionen auf Gespräche zur Umsetzung findet sich weiterhin hier.