Mission Digitaler Heinerblock
Resilienz digitaler Städte kann nur als Zusammenspiel von Technologie mit sozialen, gesellschaftlichen und stadträumlichen Aspekten unter Einbezug historischen Wissens untersucht werden. Die Mission Digitaler Heinerblock betrachtet Aspekte dieser Beziehung auf Quartiersebene und untersucht diese am Beispiel des 10 Hektar umfassenden Lichtenbergblocks im Darmstädter Martinsviertel. Dort arbeiten wir eng mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt zusammen, die in diesem Stadtraum einen urbanen Transformationsprozess angestoßen hat. Der Weg hin zu Stadtquartieren mit nachhaltigen Verkehrskonzepten, mehr Klimaresilienz und bürgerfreundlicher Flächennutzung wird von unserer Mission untersucht. Das Stadtviertel dient zudem als Reallabor für den Transfer und die praxisnahe Evaluation der in emergenCITY erforschten Konzepte.
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Für den Inhalt der Mission haben wir drei überschneidende Themenbereiche definiert:
Kommunikation und Interaktion mit Bürger:innen
Nachhaltige, inklusive und integrale Stadtplanung spielt eine zentrale Rolle in der Transformation zu resilienten Stadtquartieren. Das beinhaltet auch die Einbindung der Bewohner:innen in einem ko-kreativen Prozess, der Akzeptanz schafft, und die soziale Resilienz stärkt. Wir untersuchen dabei die Fragen, welche Kommunikationsformen besonders gut geeignet sind, um bei Bürger:innen ein Bewusstsein für Krisen zu schaffen, welche Kommunikationsformen in Krise auf Akzeptanz stoßen und wie urbane Quartiere so geplant werden können, dass sie in der Krise unterstützend wirken.
Ein Projekt in diesem Bereich ist die Weiterentwicklung unseres
Ein konkretes Beispiel für die Kommunikation mit Bürger:innen in der Krise ist die
Doch die Kommunikation mit Bürger:innen geht noch weiter. Mit
Analyse Urbaner Daten
Daten über Städte existieren in einer Vielzahl von Formaten, Zeitskalen und räumlichen Auflösungen. Durch moderne, digitale Datenerhebungs- und -verarbeitungsverfahren können komplexe, miteinander verbundene städtische Prozesse zunehmend besser analysiert werden. Ein Ziel der Mission ist es, aus dieser Fülle an neu gewonnenen Daten diejenigen zu identifizieren, die helfen können, Krisen zu antizipieren oder zu bewältigen. Denn gerade während einer Krise ist die Möglichkeit zur Datenerhebung und -verarbeitung eingeschränkt und eine Selektion notwendig.
Um diese Fragestellung zu adressieren, setzen wir zum einen auf
Resiliente Kommunikationsinfrastruktur
Sowohl die Übertragung von Echtzeitinformationen aus der Stadt wie auch das Weiterleiten von Warnmeldungen an Bürger:innen erfordert eine resiliente Kommunikationsinfrastruktur. Kommunikationsnetze und Rechenzentren sind in Krisen anfällig, sowohl durch physische Schäden wie auch durch ihre Abhängigkeit vom Stromnetz. Ihre Struktur ist zudem anfällig für komplexe, kaskadierende Ausfälle. Wir stellen uns daher die Frage, wie die urbane Kommunikationsinfrastruktur ausgelegt sein muss, um Bürger:innen und Helfer:innen in verschiedenen Krisenszenarien bestmöglich zu unterstützen.
In Kooperation mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt installieren wir dazu ein produktives
Forschungsfrage
Welche Kommunikationsarten eignen sich um Bewusstsein und Vorbereitung in der Bevölkerung zu schaffen? Wie können wir Städte gestalten, die Bürger in Krisen unterstützen? Welche Datenarten helfen, die Resilienz im Stadtquartier zu verbessern? Wie kann urbane Kommunikationsinfrastruktur sich im Krisenfall anpassen, um Bürger und Helfer bestmöglich zu unterstützen?
Programmbereiche in der Mission
Stadt und Gesellschaft (SG)
Der Programmbereich SG wird im Kontext der Mission Digitaler Heinerblock schwerpunktmäßig zu Fragen der awareness arbeiten, mit dem Ziel den aktuellen Stand der Vorbereitung der Bevölkerung auf Krisen zu evaluieren. Dabei stehen v. a. der Klimawandel und damit einhergehende Phänomene wie sommerliche Hitzewellen und Starkregenereignisse im Fokus. Es sind innovative Methoden wie gamification und die Einbindung historischen Wissens geplant, um einen Leitfaden der integrativ-inklusiven Transformation zu klimaadaptiven Stadträumen zu entwickeln.
Team: Felipe Francisco De Souza Joachim Schulze Nadja Thiessen Jens Ivo Engels Hans-Joachim Linke Annette Rudolph-Cleff
Kommunikation (KOM)
Der Programmbereich KOM begleitet die Entwicklungen im Lichtenbergviertel mit einem Netz aus Sensorboxen, die u. a. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Feinstaub, Lärm und Flächennutzung messen. Die Messwerte werden für die Öffentlichkeit bereitgestellt. Die Sensorboxen können darüber hinaus verwendet werden, um neuartige Kommunikationsprotokolle und Konzepte zu funktionalem Morphing im Feld zu testen. Dazu sind die Boxen mit diversen Kommunikationstechnologien wie WiFi, Bluetooth und LoRa ausgestattet.
Team: Julian Euler Max Granzow Frank Hessel Ladan Khaloopour Julian Zobel Matthias Hollick
Information (INF)
Der Programmbereich INF forscht im Kontext der Mission Ditgitaler Heinerblock an neuen, interaktiven Datenverarbeitungsansätzen. Moderne Interaktions- und Visualisierungsmöglichkeiten sollen die Planung neuer und die Evaluierung laufender Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas und der Krisenbewältigung erleichtern. Ein interaktives Stadtmodell kann es beispielsweise allen beteiligten Entscheidungsträger:innen ermöglichen, komplexe (auch historische) Daten über die Stadt zu erfassen, auch wenn sie keine ausgebildeten Expert:innen städtischer Infrastruktur sind. Hierdurch wird die Zusammenarbeit zwischen verschiedensten Akteuren und somit auch die Information der Bevölkerung deutlich vereinfacht.
Team: Felipe Francisco De Souza Joachim Schulze Nadja Thiessen Jens Ivo Engels Annette Rudolph-Cleff