Das Rettungsroboterteam Hector der TU Darmstadt hat bei der RoboCup-Weltmeisterschaft 2021 in der Rescue Robot League die Best-in-Class Awards in gleich zwei Kategorien gewonnen: „Dexterity“ und „Exploration and Mapping“.

RoboCup ist der älteste und weltweit größte Wettbewerb für intelligente Roboter in unterschiedlichen Anwendungsszenarien. Die Rescue Robot League beschäftigt sich mit Forschung und Entwicklung im Bereich der Rettungsrobotik. Neben Teams aus China, Japan, Südkorea und USA war Team Hector in diesem Jahr der einzige europäische Vertreter.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde die RoboCup-Weltmeisterschaft virtuell und an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt ausgetragen. Dafür wurden neue geeignete Formate entwickelt. In der Rettungsroboterliga bestanden diese aus vier Disziplinen mit neuen, kompakten und vielseitig nutzbaren Testaufbauten, die alle Teams unter Online-Überwachung in ihren eigenen Testlabors aufbauten und die von den Robotern zu bewältigen waren. Zusätzlich durften die Teams für Aufgaben wie Erkundung und Inspektion ihre lokalen Gegebenheiten vor Ort einbinden.

Die Aufgaben orientieren sich an den Fähigkeiten, die von Rettungsrobotern im Einsatz verlangt werden: Manipulation verschiedener Objekte (Dexterity), Erkundung eines unbekannten Gebiets und Generierung einer 3D-Karte (Exploration & Mapping), Untersuchung von Zielen mit der Roboterkamera (Inspection) und Autonome Überwindung eines Hindernisparcours (Autonomous Mobility).

Ab Mitte Mai hatten die Teams einen Monat Zeit für die Vorrunde. In dieser Zeit galt es die Testaufbauten zu bauen, die Vielzahl von Tests zu absolvieren und Videoaufnahmen einzureichen. Anschließend wurden die Videos allen Teams bereitgestellt und gegenseitig auf korrekte Bewertung geprüft.

Team Hector absolvierte mit seinen Videos von der Performance seiner Rettungsroboter erfolgreich die Vorrunde. Die Finals wurden dann live via YouTube gestreamt und waren in begrenzter Zeit zu absolvieren. Hier konnte Team Hector noch einmal punkten: In der Kategorie „Dexterity“ konnte sich das Team aus Darmstadt klar gegen die Konkurrenz aus Japan durchsetzen. In „Exploration und Mapping“ erreichten Team Hector und Team Nubot (China) die Maximalpunktzahl und teilten sich damit den ersten Platz. Mit zwei ersten Plätzen fügt sich das starke Resultat von Team Hector in die Reihe der erfolgreichen Teilnahmen der letzten Jahre ein.

Team Hector besteht aus wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Studierenden der TU Darmstadt. Auch emergenCITY-Wissenschaflter sind in Team Hector vertreten, darunter Stefan Fabian, Marius Schnaubelt, sowie Prof. Oskar von Stryk vom Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik am Fachbereich Informatik, der Team Hector leitet.

Bei dem Wettbewerb setzte Team Hector zwei unterschiedliche Roboter ein. Die intelligente und kompakte Eigenentwicklung „Asterix“ ist mit verschiedenen Sensoren sowie Autonomie- und Assistenzfunktionen ausgerüstet. Die Daten von Lidar, Inertialmesssystem und 360°-Kamera werden fusioniert, um in Echtzeit ein genaues dreidimensionales Modell der Umgebung zu generieren. Außerdem wurde der Roboter „Telemax“ eingesetzt, der durch das BMBF-geförderte Verbundforschungsprojekt zum Aufbau des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums (DRZ) zur Verfügung steht. Er zeichnet sich durch einen besonders präzisen und leistungsstarken Manipulatorarm aus.

Für den Wettbewerb kooperierte Team Hector mit dem Deutschen Zentrum für Rettungsrobotik e.V. in Dortmund, um im dortigen Living Lab die Explorationsaufgaben durchzuführen, sowie mit dem Unisport Zentrum der TU Darmstadt, das Geräte für einen Teil der Aufgaben bereitstellte.