Distinguished Lecture mit Professor Timothy Moss und Auszeichnung von herausragendem Studierendenprojekt

Gemeinsam mit dem SFB MAKI lädt emergenCITY am 07. November ein zur Distinguished Lecture mit Professor Timothy Moss von der Humboldt-Universität zu Berlin. Professor Moss wird einen Vortrag zu „vergangenheitssicheren“ Infrastrukturen der Zukunft halten. Im Rahmen der Veranstaltung verleiht emergenCITY außerdem einen Preis an zwei Studierende, die sich im letzten Semester in einer emergenCITY-verknüpften Lehrveranstaltung des Bachelorstudiengangs Maschinenbau besonders hervorgetan haben.

  • Datum: 07.11.2022; 16:15 – 17:30 Uhr
  • Vortrag: „Past-proofing infrastructural futures“ & Preisverleihung: Bestes Studierendenprojekt „Grundlagen der Digitalisierung“
  • Referent: Prof. Timothy Moss, Humboldt-Universität zu Berlin
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Distinguished Lecture mit Professor Timothy Moss

Professor Moss ist Senior Researcher am Forschungsinstitut für Transformation von Mensch-Umwelt-Systemen (IRI THESys) der Humboldt-Universität zu Berlin und Honorarprofessor an der Leibniz Universität Hannover. In seiner Forschung verbindet er historische Studien zur Infrastruktur mit zeitgenössischen Debatten des soziotechnischen und urbanen Wandels. Die Analyse vergangener infrastruktureller Entwicklungen nutzt er als Grundlage historischer Kontextualisierung und kritischer Reflexion aktueller Entwicklungen bei vernetzten kritischen Infrastrukturen. Sein besonderes Interesse gilt dabei der Energie- und Wasserinfrastrukturen und den mit ihnen zusammenhängenden Geografie- und Machtverhältnissen und sozio-materiellen Gegebenheiten.

In seinem Vortrag wird Professor Moss die Thematik der Zukunftssicherung kritischer Infrastrukturen mit Hilfe vergangener Einsichten behandeln. Denn in Auseinandersetzungen mit den existentiellen Herausforderungen unserer Zeit ist der Blick allzu oft nur auf die Zukunft gerichtet: In Debatten über Klima-, Umwelt- und Gesellschaftskrisen stehen die Angst vor dem, was kommen wird, und gleichzeitig der Optimismus über menschengemachte Lösungen im Vordergrund. Die Vergangenheit ist für viele Beobachter dagegen Teil des Problems und nicht der Lösung. In seinem Vortrag lädt Professor Moss dazu ein, die ablehnende Haltung gegenüber der Vergangenheit zu hinterfragen. Am Beispiel der Infrastruktur wird er aufzeigen, wie die Geschichte als Erfahrungsressource genutzt werden kann, um gegenwärtige Herausforderungen zu meistern. Denn diese hat, so Moss, das große Potential vorherrschende Annahmen in Frage zu stellen, lehrreiche Analogien zu liefern, alternative Wege aufzuzeigen oder frühere kritische Knotenpunkte zu entschlüsseln.

Ehrung des besten Studierendenprojektes zum Thema Wasserversorgung im Krisenfall

Im Anschluss an den Vortrag von Professor Moss findet die Preisverleihung für das beste Studierendenprojekt der Lehrveranstaltung „Grundlagen der Digitalisierung“ aus dem Bachelor-Studiengang Maschinenbau – Sustainable Engineering statt. Mit dem Preis werden zwei Studierende für ihre herausragende Leistung in einer Projektarbeit ausgezeichnet, die mit einem Datensatz von emergenCITY erstellt wurde.

Denn seit dem letzten Semester gehen zwischen dem Bachelor Maschinenbau – Sustainable Engineering und emergenCITY Forschung und Lehre Hand in Hand. Die Prüfungsleistung der neuen Lehrveranstaltung für Erstsemesterstudierende bestand aus einem Programmierprojekt, bei dem ein Datensatz zur Bedarfserfüllung durch die Trinkwasserversorgung bei großen Bewegungen der städtischen Bevölkerung während kritischer Ereignisse analysiert werden sollte. Dieser Datensatz stammt aus der emergenCITY Publikation im Journal Water „Water Distribution in a Socio-Technical System: Resilience Assessment for Critical Events Causing Demand Relocation“ von Kevin Logan, Michaela Leštáková, Nadja Thiessen, Jens Ivo Engels und Peter Pelz. Die Programmieraufgabe bestand im Einlesen der Daten, im Prüfen ihrer Validität, ihrer Weiterverarbeitung sowie der Visualisierung der Ergebnisse. Besonderer Wert wurde dabei auf Methoden des Forschungsdatenmanagements wie Versionierung von Software und Code-Dokumentation gelegt. In der Lehrveranstaltung erlernen die Studierenden insgesamt grundlegende Digital- und Datenkompetenzen sowie FAIRes (findable, accessible, interoperable, reusable) Datenmanagement in den Ingenieurwissenschaften. Zudem konnten sie direkt an dem Beispiel aus der Forschungspraxis erfahren, was Maschinenbau mit Infrastruktur zu tun hat. Die beste Projektarbeit dieses tollen Beispiels für die Einheit von Forschung und Lehre wird nun ausgezeichnet.