Nach einem Sommer mit beispiellosen Hitzewellen, einer Energiekrise und einer extremen Dürre, die die Verflechtungen zwischen der Flussschifffahrt und der Energieinfrastruktur in Deutschland besonders deutlich werden ließ, zeigen sich Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Infrastrukturen als ein dringendes Handlungsfeld. Entsprechend war dieses eines der Kernthemen der Konferenz International Symposium for Next Generation Infrastructure (ISNGI), die vom 7. bis 9. September 2022 in Rotterdam stattfand.

Das emergenCITY-Team war hier vertreten durch Prof. Jens Ivo Engels, Dr. Nadja Thiessen, Dr. Kateryna Zarembo, Michaela Leštáková und Steffen Haesler.

In ihrer Session „Nach dem Hochwasser 2021“ boten Prof. Engels und Dr. Thiessen einen Rückblick auf die Hochwasserereignisse in Deutschland im Jahr 2021. Dazu gehörten auch drei Präsentationen, die Themen wie Hochwasserrisikomanagement (Dr. Swenja Surminski), Schäden an Brücken während des Ahrtal-Hochwassers (Lisa Burghardt) und eine Umfrage zu Infrastrukturausfällen und Bewältigungsstrategien der betroffenen Bürger*innen (Steffen Haesler, Dr. Nadja Thiessen, Michaela Leštáková) umfassten. Michaela Leštáková, die im Rahmen der emergenCITY-Mission Knowledge Base eine Umfrage zur Widerstandsfähigkeit städtischer Datenplattformen durchgeführt hat, trug zu der Diskussion über datengesteuerte Infrastrukturen bei.

Dringend benötigte Perspektiven aus den Sozialwissenschaften wurden in der Sitzung „Critical Infrastructure Resilience“ vorgestellt, die ebenfalls von Prof. Engels und Dr. Thiessen organisiert wurde. Hier hinterfragte Dr. Jiska Engelbert in ihrem Vortrag mit dem Titel „The Politics of Critical Infrastructure“ die Begriffe „kritische Infrastruktur“ und „Resilienz von Infrastrukturen“. Dr. Nadja Thiessen stellte die Arbeit der emergenCITY-Mission ReSON vor, die eine App zur Selbstorganisation von Bürgern in Krisen entwickelt. Einen Einblick in die Herausforderungen der Inklusion bei digitalen Infrastrukturen gab Dr. Ralitsa Hiteva. Und Dr. Kateryna Zarembo, ein neues Mitglied des emergenCITY-Teams, sprach über die Rolle des ukrainischen digitalen Widerstands durch mobile Anwendungen im russischen Krieg gegen die Ukraine.