Acht Beiträge auf der ACM CHI-Konferenz vorgestellt
emergenCITY-Forschende präsentierten Arbeiten zu resilienten Kommunikationsinfrastrukturen, verantwortungsvollen KI-Systemen und zur Zukunft interaktiver städtischer Technologien.
emergenCITY-Forschende präsentierten Arbeiten zu resilienten Kommunikationsinfrastrukturen, verantwortungsvollen KI-Systemen und zur Zukunft interaktiver städtischer Technologien.
Vom 26. April bis 1. Mai 2025 trafen sich über 5000 Forschende aus aller Welt in Yokohama, Japan, zur ACM CHI Conference on Human Factors in Computing Systems. Die CHI-Konferenz ist der jährliche Höhepunkt im Kalender vieler Wissenschaftler:innen und Flaggschiff-Konferenz auf dem Gebiet der Mensch-Computer-Interaktion (HCI). Die diesjährige Konferenz bot mehr als 1.000 Vorträge, 620 Poster, 41 Workshops und 71 interaktive Veranstaltungen in 25 parallelen Tracks. Damit stellte sie neue Rekorde in Bezug auf Größe und Umfang auf.
Eine Delegation von emergenCITY-Forschenden beteiligte sich in verschiedenen Tracks an der Konferenz und präsentierte acht Paper sowie Late-Breaking-Work-Beiträge (LBW) als Poster, interaktive Veranstaltungen und Workshops. Diese Arbeiten befassten sich mit Themen wie resilienten Kommunikationsinfrastrukturen, verantwortungsvollen KI-Systemen und der Zukunft interaktiver städtischer Technologien. Drei Beiträge wurden mit Honorable Mention Awards ausgezeichnet und gehören damit zu den besten fünf Prozent der Einreichungen. Außerdem wurde ein interaktiver Beitrag mit einem Honorable Mention Award ausgezeichnet.
Unter den ausgezeichneten Arbeiten war „„The User Perspective on Island-Ready 6G Communication“. Dafür befragten Janzen et al. 857 Teilnehmer in deutschen Großstädten, um die Präferenzen bei der App-Nutzung in Krisensituationen zu verstehen, wenn nur lokale Mobilfunknetze verfügbar sind [1]. Außerdem untersuchten Bäumler et al., wie Jugendliche und junge Erwachsene mit schädlichen Inhalten in sozialen Medien umgehen - und wie Plattformen sie besser unterstützen könnten. Auf der Grundlage von acht Fokusgruppen betonen die emergenCITY-Forschenden die Bedeutung von integrierten und ermächtigenden Meldemechanismen [2]. Darüber hinaus haben Rasch et al. gezeigt, dass die Anzeige von Informationen im Sichtfeld des Nutzers über eine AR-Brille die Sicherheit und Leistung beim Multitasking zwischen der physischen und der digitalen Welt in mobilen Situationen verbessern kann, z. B. beim gleichzeitigen Gehen und Navigieren [3].
In der Kategorie „Late Breaking Work“ präsentierte Achref Doula einen Forschungsbeitrag, der Teil des mehrjährigen Projekts 4D.City ist, das von emergenCITY kofinanziert wird. Die Arbeit führte eine neue Methode zur Messung, Visualisierung und Reduzierung der Unsicherheit bei der KI-basierten Erkennung von Objekten ein [4]. Ein besserer Umgang mit der KI-Unsicherheit ist für die gemeinsame Entscheidungsfindung von Mensch und Maschine von immenser Bedeutung, etwa beim assistierten oder autonomen Fahren (z. B. „Darf man hier links abbiegen?“ oder „Ist das eine Plastiktüte, die über die Straße geweht wird, oder ein Ball, dem ein Kind hinterherrennen könnte?“). Da die Methode Unsicherheiten bereits während des Trainings identifiziert und einen Menschen frühzeitig einbezieht, übertrifft sie die bisher bekannten Ansätze, da sie nur wenig mehr als die Hälfte der Trainingsdaten benötigt.
Diese Beiträge spiegeln das Engagement von emergenCITY wider, HCI-Forschung voranzutreiben, die durch interdisziplinäre Zusammenarbeit reale Herausforderungen angeht. Das Team präsentierte nicht nur seine innovative Arbeit auf der CHI 2025, sondern knüpfte und vertiefte auch Kontakte mit der globalen HCI-Gemeinschaft, was zu neuen spannenden Beiträgen auf der CHI 2026 - die in Barcelona stattfinden wird - führen könnte.
Autor: Florian Müller ist assoziierter PI innerhalb des LOEWE-Zentrums emergenCITY und Assistenzprofessor für „Mobile Human-Computer Interaction“ an der TU Darmstadt.
[1] Leon Janzen, Florentin Putz, Marc-André Kaufhold, Kolja Straub, and Matthias Hollick. 2025. The User Perspective on Island-Ready 6G Communication: A Survey of Future Smartphone Usage in Crisis-Struck Areas with Local Cellular Connectivity. In Proceedings of the 2025 CHI Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI ‘25). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, Article 1049, 1–22. https://doi.org/10.1145/3706598.3714324
[2] Julian Bäumler, Helen Bader, Marc-André Kaufhold, and Christian Reuter. 2025. Towards Youth-Sensitive Hateful Content Reporting: An Inclusive Focus Group Study in Germany. In Proceedings of the 2025 CHI Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI ‘25). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, Article 219, 1–22. https://doi.org/10.1145/3706598.3713542
[3] Julian Rasch, Matthias Wilhalm, Florian Müller, and Francesco Chiossi. 2025. AR You on Track? Investigating Effects of Augmented Reality Anchoring on Dual-Task Performance While Walking. In Proceedings of the 2025 CHI Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI ‘25). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, Article 1217, 1–21. https://doi.org/10.1145/3706598.3714258
[4] Achref Doula, Max Mühlhäuser, and Alejandro Sanchez Guinea. 2025. AEXL: Enhancing Path Prediction with Active Explainable Learning via Large Language Models. In Proceedings of the Extended Abstracts of the CHI Conference on Human Factors in Computing Systems (CHI EA ‘25). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, Article 53, 1–6. https://doi.org/10.1145/3706599.3719963