Mit der Mission Serious Games sollen digitale Spiele als Methode der Krisenprävention und Resilienzförderung etabliert werden. Unser interdisziplinärer Ansatz verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit innovativen Spielmechaniken, um praxisnahe Lösungen für Krisensituationen zu entwickeln. Ziel ist es, Menschen durch spielerisches Lernen zu befähigen, eigenverantwortlich und gemeinschaftlich auf die Herausforderungen komplexer Krisen zu reagieren und gleichzeitig digitale Übungsplattformen für den Umgang mit Krisensituationen bereitzustellen. Der einfache, niederschwellige Zugang erleichtert dabei die Beschäftigung mit dem für viele Menschen unangenehmen Thema der Krisenprävention. Zudem bietet er die Chance, neue Zielgruppen, darunter eine junge, technikaffine Generation, zu erreichen.

Unsere Spiele bieten interaktive Lernumgebungen, die Nutzer:innen auf Krisensituationen wie Strom- oder Versorgungsausfälle vorbereiten. Durch die enge Verknüpfung von Forschung und Praxis entstehen Prototypen, die realistische Szenarien abbilden. Sie helfen, Spielende für präventive Maßnahmen zu sensibilisieren und in herausfordernden Situationen effektiv zu handeln. Serious Games bieten dabei einen interaktiven Zugang, der die Komplexität von Krisen erfahrbar macht und ein tieferes Verständnis für krisenorientiertes Handeln ermöglicht.

 

Forschungsfrage

Welchen Beitrag können Serious Games als Bildungs- und Informationsinstrumente zur Stärkung gesellschaftlicher Resilienz leisten? Wie können Serious Games Bürger:innen dabei unterstützen, ihre Krisenvorsorge und Handlungskompetenz in Notfällen zu stärken?

Ziele der Mission

  • Wissensvermittlung durch spielerische Ansätze: Unsere Spiele machen wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich und vermitteln praxisnahes Wissen, um Krisen zu bewältigen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.
  • Komplexität von Krisensituationen erfahrbar machen: Die Serious Games verdeutlichen die Dynamik und Wechselwirkungen von Krisen. Ziel ist es, Entscheidungsfähigkeit und Handlungsstärke der Spielenden zu fördern.
  • Selbstorganisiertes Handeln stärken: Die Spiele fördern Eigenverantwortung und bürgerschaftliches Engagement. Nutzer:innen lernen, in Krisensituationen sowohl gemeinschaftlich als auch selbstorganisiert zu handeln und ihre Resilienz gegenüber Katastrophen zu stärken.
  • Interdisziplinäre Forschung und Praxis verknüpfen: Die Entwicklung der Spiele basiert auf Forschung u. a. aus der Informatik, Kognitionswissenschaft, Stadtplanung, Geschichte und Politikwissenschaft. Diese Erkenntnisse werden in interaktive, praxisnahe Lernerfahrungen übersetzt.

Laufende Projekte

KRISOPOLIS: Ein Mobile Game, das wiederkehrende Gefahren- und Krisensituationen nachahmt – von Stromausfällen, Trinkwasserverunreinigungen bis hin zu Lockdowns. Die Spielenden lernen präventive Maßnahmen kennen und trainieren effektives Verhalten. Dabei steuern sie einen Avatar durch die virtuelle Stadt Krisopolis, um grundlegende Bedürfnisse nach Nahrung, Wasser, Gesundheit und sozialer Interaktion zu erfüllen. Durch die Kombination aus individueller Vorsorge und nachbarschaftlicher Unterstützung werden praxisnahe Tipps zur Krisenvorsorge vermittelt.

eHUB cities - Blackout: Ein storytelling-basiertes Serious Game, das zeigt, wie eHUBs, intelligente energieautarke Häuser, urbane Resilienz stärken können. Die Spielenden erleben Strom- und Kommunikationsausfälle, während sie in der Rolle von eHUB-Bewohner:innen oder Nachbar:innen Ressourcen managen und soziale Beziehungen pflegen. Das Spiel verdeutlicht praxisnah, wie eHUBs in Krisen Versorgung und Zusammenhalt fördern können.

 

Programmbereiche in der Mission

  Stadt und Gesellschaft (SG)

SG untersucht gesellschaftliche Resilienz und die Rolle von Bürger:innen im urbanen Krisenkontext. Im Zentrum stehen Serious Games, die präventives Handeln fördern und kollektive Entscheidungsprozesse erfahrbar machen. Spielbasierte Simulationen verdeutlichen Dynamiken und Abhängigkeiten in Ausnahmesituationen – und stärken die Fähigkeit zur Selbstorganisation im Krisenfall.

Team: Joachim Schulze Nadja Thiessen Jens Ivo Engels Annette Rudolph-Cleff

  Information (INF)

INF erforscht, wie digitale Informationen in Krisensituationen effizient genutzt und vermittelt werden können – etwa durch Mobile Edge Computing, verteilte Systeme oder 3D-Datenverarbeitung. Im Kontext von Serious Games entstehen datenbasierte Simulationen, die realitätsnahe Informationsflüsse und Entscheidungssituationen abbilden.

Team: Julius von Willich Christian Reuter Markus Henkel

  Kommunikation (KOM)

KOM erforscht resiliente Kommunikationssysteme für den dezentralen Einsatz in Krisenlagen. Ziel ist die Sicherstellung grundlegender Informationsflüsse auch bei Infrastrukturausfall. Im Rahmen von Serious Games werden technische Prinzipien erprobt und die Bedeutung robuster Netze für Krisenreaktion und Selbstorganisation sichtbar gemacht.

Team: Jakob Huth Michelle Geisler Katharina Kleinschnitger Matthias Hollick

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